"Wind ist der Baumeister von Schneebrettlawinen!" Deshalb ist es für WintersportlerInnen besonders wichtig, dass sie windverfrachteten Schnee, sogenannten Triebschnee, erkennen können.
Frischer Triebschnee ist...
Wind transportiert Schnee von der windzugewandten Seite (Luv) in die windabgewandte Seite (Lee), wo er als Triebschnee zu liegen kommt. Vor allem in Kammnähe (auf der Leeseite) und hinter Geländeübergängen ist besonders mit Triebschnee zu rechen. Zu beachten ist, dass Rinnen und Mulden in allen Expositionen mit Triebschnee gefüllt sein können.
Da in den Bergen fast immer mit Wind zu rechnen ist, entstehen die größten Triebschneeansammlungen während oder kurz nach einer Schneefallperiode.
Als Schwachschichten, auf denen Triebschnee abgelagert wird, kommen aufbauend umgewandelte Kristalle wie Schwimmschnee, kantige Kristalle oder Oberflächenreif oder lockerer Neuschnee in Frage. Die Art der Schwachschicht hat unmittelbare Auswirkung auf die Dauer des Problems: Während sich Triebschnee mit lockerem Pulverschnee rasch verbindet (Stunden bis wenige Tage), kann es bei aufbauend umgewandelten Kristallen auch Monate dauern. In letzterem Fall entwickelt sich aus einem anfänglichem Triebschneeproblem nach wenigen Tagen ein Altschneeproblem.
Achtung: Frischer Triebschnee kann durch wenige Zentimeter lockeren und harmlos aussehenden Pulverschnee verdeckt sein.
Besonders charakteristisch für Triebschnee sind seine matte (kein Glitzern der Schneekristalle) und "gespannte" Oberflächenstruktur sowie die scharfen Kanten, die beim Spuren entstehen. Risse in der Schneedecke, oft neben der Spur, sowie ein stumpfer Widerstand beim Spuren oder Befahren sind ebenfalls ein Indiz für Triebschnee.
Es empfiehlt sich, immer wieder einmal aus der vorhandenen Spur zu gehen und selbst ein Stück zu spuren, um einen besseren Eindruck von den Verhältnissen zu bekommen. Je frischer der Triebschnee ist und je mehr sich davon im Hang befindet, desto gefährlicher ist er für uns.
Fotos von Gerhard Mössmer und Thomas Wanner, Abteilung Bergsport im Alpenverein
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