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Sicher Bouldern - indoor (Sicher Bouldern - Indoor)

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Sicher Bouldern - indoor

5 Empfehlungen für Kletternde

Sicher bouldern indoor. (Foto: unsplashed)

Das Bouldern war für die Entwicklung des Sportkletterns enorm wichtig und ist heute die Disziplin des Sportkletterns mit dem stärksten Zulauf. Unter anderem auch deshalb, weil die klassische Einstiegshürde, nämlich das Sichern zu lernen, bevor man überhaupt mit dem Klettern beginnen kann, wegfällt. 

Es herrscht allgemein der Glaube, beim Bouldern könne ja nichts passieren. Das kann jede und jeder und sichern muss man dort sowieso nicht. Leider ist das so nicht ganz richtig und wird auch, wenn man sich die Unfallstatistiken der letzten Jahre ansieht, immer deutlicher. Beim Bouldern passieren zwar im Vergleich zum Vorstiegsklettern weniger Unfälle, die zu schwersten Verletzungen von Rumpf und Kopf führen, aber deutlich mehr mit Verletzungen der Extremitäten. Von Sprunggelenksverletzungen, ausgekugelten Schultern und Ellenbogen bis hin zu Brüchen von Armen und Beinen reicht das Spektrum. In großen Boulderhallen kommt durchschnittlich einmal pro Woche die Rettung wegen eines Unfalls. Und genau deshalb sind auch beim Bouldern einige Regeln und vor allem Sicherheitsmaßnahmen zu beachten, um das Verletzungsrisiko möglichst gering zu halten.

1. Aufwärmen

Was beim Klettern schon sehr wichtig ist, ist beim Bouldern noch bedeutender – nämlich das Aufwärmen! Schon bei leichten Bouldern gibt es oft maximalkräftige Züge, die eine sehr hohe Belastung für Sehnen, Muskeln und Gelenke bedeuten. Außerdem sind das Abspringen bzw. das Landen auf der Matte ohne das richtige Aufwärmen deutlich verletzungsanfälliger. Dem Körper fehlt dazu nämlich die nötige Flexibilität. Ohne intensives Aufwärmen sind Verletzungen beim Bouldern nur eine Frage der Zeit. Also, geeigneten Bereich in der Halle suchen, den Kreislauf in Schwung bringen und danach sukzessive die Intensität steigern und immer spezieller, an das Tagesprojekt angepasst, aufwärmen.

Vor dem Bouldern: Aufwärmen! (Illustration: G. Sojer)zoom
 

2. Sturzraum freihalten

Gerade Boulderhallen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, dementsprechend oft sind sie sehr frequentiert. Dies bringt mit sich, dass auf den Matten mehr oder weniger dichtes Gedränge herrscht. Boulderbereiche werden gewechselt, beim gemeinsamen Bouldern steht man gerne hinter dem/der Kolleg*in und feuert an oder gibt Tipps, die Matten laden zum Entspannen ein … All das sind Dinge, die in der Halle passieren, aber unbedingt vermieden werden sollten. Auf
der Matte ist nur der/die Kletterer*in
nach der Landung oder am Weg hin zum Boulder bzw. davon weg, dazu maximal noch ein Spotter, wenn nötig. Alles andere sollte in den dafür vorgesehenen Bereichen erfolgen, aber nicht auf der Matte. Auch Gegenstände haben nichts auf der Matte verloren. Bereits ein abgelegter Magnesiabeutel mit einer darin befindlichen Bürste kann bei einem Sturz zu Verletzungen führen.

Des Weiteren muss beim Bouldern, genauso wie beim Vorstiegsklettern, der seitliche Abstand zu anderen Kletterer*innen eingehalten werden, ein Übereinanderklettern ist natürlich ein absolutes No-Go! Dazu kommt, dass beim Bouldern sehr häufig dynamisch geklettert wird und beim Sturz oder beim Verfehlen eines Griffes die Landung recht weit von der Wand entfernt erfolgen kann, d. h., dass der Sturzraum oder besser die Landezone umso großzügiger eingeschätzt werden muss.

Der Sturzraum des Boulderers muss unbedingt freigehalten werden. (Illustration: G. Sojer)zoom
 

3. Spotten

Sichern beim Bouldern nennt man Spotten. Aber nicht immer ist dieses Sichern auch sinnvoll. Vor allem in der Halle. Wenn, wie in der Halle standardmäßig, alles mit Matten ausgelegt ist, muss nicht unbedingt gespottet werden. Die Landezone ist dort sehr sicher, und die Gefahr ist größer, beim Spotten vom Kletternden durch eine unerwartete Bewegung verletzt zu werden, als dass sich der/die Kletterer*in bei der Landung verletzt. Aber es kann auch in der Halle sein, dass man bei einem extremen Zug, bei einem hohen Hook zum Beispiel, kopfüber zu stürzen droht. In diesem Fall macht es Sinn, zu spotten. Wichtig dabei ist, den/die Boulderer*in nicht abzufangen, sondern nur dafür zu sorgen, dass er oder sie möglichst auf den Beinen landet. D. h. man gibt ihm/ihr einen Impuls, der ihn/sie aufrichtet. Achtung – die Finger, vor allem auch den Daumen, kompakt halten und nicht auseinanderspreizen.  Ganz wichtig beim Spotten ist, dass man den Gewichtsunterschied zwischen Boulderer*in und Spotter*in im Auge hat. Je schwerer der/die Kletterer*in im Verhältnis zum/zur Spotter*in ist, umso weniger sinnvoll ist es, zu spotten, da das Verletzungsrisiko deutlich erhöht wird. Je leichter der/die Kletterer*in, umso mehr Hilfestellung kann der/die Sichernde geben. 

Sichern beim Bouldern nennt man Spotten. (Illustration: G. Sojer)zoom
 

4. Abklettern oder Abspringen

Schon vor dem Einsteigen sollte man sich Gedanken über den Abstieg vom Boulder machen. Immer wenn möglich sollte man abklettern und nicht abspringen, einfach auch um Wirbelsäule und Gelenke zu schonen. In vielen Hallen gibt es auch eigens gekennzeichnete Abstiege. Dafür muss man entweder den Boulder „austoppen“, d. h. nach oben hinausklettern und dann hinter der Wand herunterlaufen. Oder es kann sein, dass eigene Abstiegsgriffe, das sind meist Henkel in einer neutralen Farbe, zwischen den Bouldern verschraubt sind, an denen man sicher und einfach herunterklettern kann. Sollte beides nicht vorhanden sein, kann man sich an den besten zur Verfügung stehenden Griffen wieder nach unten arbeiten. Ist keine dieser Varianten möglich, muss man abspringen, aber das sollte vorab gelernt werden. Eine wichtige Voraussetzung, um sicher landen zu können, ist ein starker, trainierter Rumpf. Zusätzlich sollte das richtige Landen auf beiden, möglichst geschlossen gehaltenen Beinen geübt werden. Warum nicht die Beine auseinander? Weil dann die Gefahr besteht, ungleich auf einem Bein zu landen, wodurch sich das Verletzungsrisiko wieder erhöht. Landet man auf beiden Beinen, sollte das möglichst weich, durch In-die-Kniegehen, abgefedert werden. Wenn nötig und möglich kann man sich auch noch nach hinten abrollen, um die entstandene Energie abzubauen. Auf keinen Fall sollten die Arme zum Abstützen verwendet werden. Am besten legt man diese eng an den Körper an, winkelt sie ab und drückt die Fäuste unten ans Kinn. Den Kopf nach vorne und den Rumpf fest anspannen, um möglichst kompakt zu landen. So auf der Matte angekommen sollte sich die Landung recht angenehm anfühlen, und der nächste Versuch kann problemlos erfolgen, vorausgesetzt, die Kraft reicht noch aus.

Abklettern oder Abspringen. (Illustration: G. Sojer)zoom
 

5. Auf Kinder achten

Eine Kletterhalle ist kein Spielplatz! Vor allem die Matten in Boulderbereichen laden Kinder geradezu dazu ein, auf ihnen zu spielen. Umso wichtiger ist es, dass die Eltern oder der/die Erziehungsberechtigte seiner/ihrer Aufsichtspflicht nachkommt und darauf achtet, dass dies nicht passiert. Der Fokus von Kindern ist genau auf ihr Ziel, die Eltern, einen Griff, ein Spielzeug … beschränkt, alles was um sie herum passiert, nehmen sie dabei nicht mehr wahr. Es passiert daher sehr häufig, dass Kinder direkt unter Boulderer*innen durchlaufen, nicht absichtlich, sie bemerken die Gefahr schlicht und einfach nicht.

Bei Kindern ist es auch sehr wichtig, eine maximale Höhe zu definieren. Diese kann nicht absolut genannt werden, sondern ist individuell verschieden. In die Entscheidung der maximalen Höhe sollten einige Parameter miteinfließen, wie z.B. die Härte der Matten. Denn Kinder mit wenig Gewicht brauchen weiche Matten, damit sie auch weich landen können, harter Mattenschaum kann sich für sie wie eine Holzplatte anfühlen. Weiters sollte die Körpergröße, aber auch das Kletterniveau mitbedacht werden, bzw. die Fitness und die Erfahrung. Geschickte bzw. trainierte Kinder, die wissen, wie sie landen müssen, können auch gerne etwas höher klettern. Für einen Standardschulbetrieb sollte aber eine maximale Höhe von 3 Metern (Griffhöhe) nicht überschritten werden.

Auf Kinder achten. (Illustration: G. Sojer)zoom
 

Unsere SicherAmBerg-Videoreihe findet ihr auch Videos zum Thema "Sicher Bouldern": SicherAmBerg - Bouldern

Boulderhalle. (Foto: pixabay)
 
 
 
 

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