| Die Nachbarschigebiete der Gemeinde See im Paznauntal wie etwa Serfaus-Fiss-Ladis oder die Silvretta-Ski-Arena in Ischgl konnten in den letzten Jahren mit Großinvestitionen in Modernisierungen und neue Aufstiegshilfen die Transportkapazitäten weiter erhöhen. Aufgrund des ständigen Konkurrenzkampfes mit den umliegenden Skigebieten musste auch das Skigebiet in See nachrüsten.
Die Investitionen in neue Seilbahnanlagen haben aber dieses Unternehmen dadurch an den Rand der Existenz gebracht. Um aus dieser Krise herauszukommen, strebt nun See einen Skigebietszusammenschluss mit Serfaus-Fiss-Ladis über die Ascher Hütte an. Dabei würde das gesamte Einzugsgebiet der noch schitechnisch unverbauten Kübelgrube, die von Medrigjoch über den Blankakopf, Kübelgrubenkopf und Rotpleiskopf eingeschlossen wird, betroffen sein. Die Kübelgrube stellt aufgrund seiner Größe eine wichtige Ausgleichsfunktion zu den umliegenden touristisch intensiv genutzten Regionen dar. Die Ascher Hütte, die inmitten dieser intakten Bergwelt liegt und als ein äußerst beliebtes Wandergebiet im Sommer und Schitourengebiet im Winter gilt, würde durch die geplante Erschließung in diesen Skiizirkus mit seinen massentouristischen Begleiterscheinungen eingegliedert werden. Dabei würde wiederum die noch intakte Geländekammer der Kübelgrube der Seilbahnwirtschaft zum Opfer fallen und in Folge dessen die Attraktivität und Schönheit des bestehenden Wander- und Schitourengebietes rund um die Ascher Hütte verloren gehen. Der Oesterreichische Alpenverein fordert hier eine strikte Trennung von intensiv genutzten Flächen und Zonen für den naturnahen, stillen Bergtourismus.
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Im Rahmen der Seilbahngrundsätze 2000 - 2004 wurden auch weitere Seilbahnpläne aktuell. Demnach planen die Seilbahnbetreiber von Fiss-Serfaus-Ladis und See nicht nur eine Seilbahnerschließung nach See, sondern mittlerweile auch einen Seilbahnzubringer von Urgen/ Altenzoll in das Skigebiet von Fiss und von Tschupbach nach Serfaus sowie die Erschließung der unberührten Geländekammer des Urgtales. Gerade das Urgtal, das zwischen dem Inntal und dem Paznauntal liegt, zeichnet sich durch einen völligen Freiraum aus. Mit Ausnahme der traditionellen Alpwirtschaft und einzelner Wanderwege zeichnet sich dieses Kleinod mit seinen unzähligen unverbauten und mäandrierenden Bächen, Kleinseen, Feuchtgebieten, Quellmooren, usw. und den umliegenden imposanten Berggestalten dadurch aus, dass es bis heute von Seilbahnen, Skipisten, Straßen, Kraftwerken, usw. freigehalten werden konnte. Die Seilbahnwirtschaft hat bereits konkrete Erschließungsvarianten mit Seilbahnen und Skipisten ausarbeiten lassen, die neben einer massiven Beeinträchtigung des Landschaftsbildes auch gleichzeitig eine Zerstörung des Urgtales bedeuten würden. Vielmehr sollte danach getrachtet werden, Ausgleichsräume die der Ruhe, Erholung und Erbauung dienen, als wichtige Refugien zu den bereits im nahen Umkreis intensiv für den Massentourismus erschlossenen Räume zu erhalten.
Der OeAV hat zum Urgtal eine umfassende Vegetations-, Biotop-, Freiraum- und Gewässerkartierung zur Untermauerung dieses einmaligen Naturraumes durchgeführt und für Naturinteressierte einen 84-seitigen Naturkundlichen Führer zum Urgtal veröffentlicht. |