Unter Skibergsteigen oder Skitourengehen versteht man das Besteigen von Bergen auf Skiern und die Talfahrt abseits präparierter Pisten in unverspurtem Gelände[1]. Die Geschichte des Skitourengehens geht allerdings weit zurück und hat ihren Ursprung im 12. Jahrhundert in der Nutzung von Skiern als Fortbewegungsmittel im Winter - speziell in den nordischen Ländern.
Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich ausgehend von Norwegen und Österreich das Skitourengehen bzw. das Skibergsteigen als Sportart für die breite Masse. Bereits 1893 gab es in München das erste Rennen mit Skiern, bei dem auch die Aufstiegszeit mit eingerechnet wurde[2]. Dies hielt bis zur Errichtung der ersten Aufstiegshilfen an. Einhergehend mit dem Bau von Seilbahnen und Liften wurde das Skitourengehen stark zurückgedrängt und blieb jahrelang eine Randsportart, die von einigen wenigen ausgeübt wurde.
In den letzten 3 Jahrzehnten
ist der Tourenskilauf selbst allerdings zum Massenphänomen geworden. Einhergehend
mit der Zunahme der Tourengeher sind auch die Konflikte häufiger geworden.
Verparkte Hofzufahrten, niedergetreten Zäune oder Tourengeher die unbeabsichtigt
in den Bereich einer Wildfütterung geraten oder die über die Schneehöhle eines
Raufußhuhnes gleiten, sind die oberflächlich sichtbaren negativen Begleiterscheinungen
einer Massensportart, die heutzutage von tausenden Individualisten ausgeübt wird.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Skibergsteigen
[2] Geschichte des Skibergsteigens, ASKIMO (Austrian Skimountaineering Organization for Competitions) https://www.skimo.at/skibergsteigen/organisation/chronik/
Ideen für naturverträgliche Schitouren und Schneeschuhwanderungen:
Nähere Information zu diesem Projekt finden Sie unter https://nationalpark-gesaeuse.at/nationalpark-erleben/aktivitaeten/skitouren_und_schneeschuhwandern/erlebnisse
Projekt-Folder zum Download hier: Überleben im Winter
Voraussetzungen / Problematik:
Das Triebental wird skitouristisch stark genutzt. In den letzten Jahren wurde hier laufend weiteres Gelände durch neue Skirouten erschlossen (zB 2013: „Ski extreme Tours Guide“). Damit einhergehend wurde aber der Winterlebensraum für Gams und Birkhuhn stark reduziert. Die lokale Gamspopulation ging in den letzten Jahren massiv zurück, auch der Birkhuhnbestand sinkt. Weiters werden nach starken Windwürfen entstandene Jungwaldflächen immer intensiver für Abfahrten genutzt. Bereits vom Grundeigentümer geschaffene Schischneisen werden nicht im gewünschten Maß angenommen.
Projektziel:
Projektpartner:
Maßnahmen/Umsetzung:
Planungsphase Sommer 2013
Umsetzungsphase Wintersaison 2013/14
Sommer 2014
Winter 2015
Weiterführende Informationen:
Handzettel Touren
Tourismusverband Murtal
Red Bull Ring Straße 1
8724 Spielberg
Österreich
Tel.: +43 3577 26600
E-Mail: info@murtal.at
WALDDIALOG TAUPLITZ - REGIONAL.NETZ.NATUR AUSSEERLAND SALZKAMMERGUT
Um ein konstruktives Miteinander zu ermöglichen wurde im Ennstal und Ausseerland das Projekt
„Regional.Netz.Natur“ gegründet. Es will ein offenes Netzwerk mit allen
Stakeholdern schaffen, welches Herausforderungen, Ideen, Ängste, Ziele
gemeinsam diskutiert und auf Basis von Zahlen, Daten und Fakten auch Maßnahmen
setzen kann.
Mehr dazu in folgender Presseaussendung PA Netzwerk "Regional.Netz.Natur", März 2020
Nähere Information zu diesem Projekt finden Sie unterwww.bergwelt-miteinander.at/winter/ski-snowboardtouren/lokale-projekte/woipertouringer bzw. www.woipertouringer.at/
Projekthintergrund
Nach erfolgreichen Schutzbemühungen um die Hochlagenaufforstungen seit
Ende der 1980er Jahre wurde im Obernbergtal jetzt der Schutz von Raufußhühnern
in Angriff genommen. Das winterliche Obernbergtal erfreut sich bei Tourengehern und
Schneeschuhwanderern immer größerer Beliebtheit, die Besucher schätzen vor
allem seinen naturnahen Charakter, die gepflegte bäuerliche Kulturlandschaft,
die beeindruckende landschaftlichen Kulisse, die gute Erreichbarkeit und
natürlich die große Vielfalt an Ski- und Schneeschuhtouren.
Vor allem die lichten (Fichten-)Lärchenbestände sind aber auch wertvoller Lebensraum des nach der Vogelschutzrichtlinie geschützten Auer- und Birkwildes. Daher sollen zum Schutz dieser Tiere, deren Lebensräume im Winter beruhigt werden. Daneben will man auch das teils ungeordnete Parken entlang einiger enger Straßen vermindern. Um diesen Problemen zu begegnen, haben die Schutzgebietsbetreuung des Landschaftsschutzgebiets Nösslachjoch-Obernberger See-Tribulaune gemeinsam mit dem Österreichischen Alpenverein (ÖAV) - Abteilung Raumplanung und Naturschutz, ein Skitourenlenkungsprojekt geplant. Dieses wurde zusammen mit den beiden Gemeinden Gries am Brenner und Obernberg am Brenner, unterstützt vom TVB Wipptal und den ÖAV-Sektionen Matrei am Brenner, Steinach am Brenner und Innsbruck sowie in Abstimmung mit den Interessen des Forstes und der Jagd gestaltet und umgesetzt.
Die Umsetzung
In einem ersten Schritt wurden alle Skitourenrouten erhoben,
Besucherzählungen durchgeführt, das Parkverhalten der Tourengeher sowie die
Lebensräume des Birk- und Auerwildes untersucht und die sich daraus ergebenden
Konfliktbereiche ermittelt. Auf dieser Basis wurden naturverträgliche Routenführungen sowie sinnvolle
Abgrenzungen für freiwillige Wildschongebiete für das Birk- und Auerwild
definiert. Des Weiteren wurde jene Parkflächen bzw. Bushaltestellen erhoben,
die den Tourengehern für ihre Aktivitäten im Obernbergtal zur Verfügung stehen.
All das wurde in handgefertigten Gebietszeichnungen erfasst und diente als
Grundlage für die Informationstafeln und den Folder „Naturverträgliche
Wintertouren im Obernbergtal“.
Information direkt in der Region
An den zentralen Tourenstartpunkten sowie im Ortszentrum von Obernberg
wurden bisher sechs Informationstafeln errichtet. Die Tafeln sollen die Tourengeher für die richtige Routenwahl sowie die
freiwilligen Schongebiete sensibilisieren. Sie enthalten naturkundliche
Informationen und geben Tipps zur Durchführung der Touren mit öffentlichen
Verkehrsmitteln.
Auf ausgewählten Informationstafeln sind ausgewiesene Schneeschuhrouten dargestellt, um auch der zunehmenden Anzahl an Schneeschuhwanderern naturverträgliche Routen anzubieten. Bei diesem Baustein stand die Firma Koch Alpin beratend zur Seite. Der Folder ergänzt und vertieft die Inhalte der Informationstafeln.
Als zusätzliche Themen sind Sicherheits- und Verhaltensregeln, hilfreiche
Kontaktdaten, Links sowie die regionalen Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe
angeführt.
Die Broschüre steht den Tourengehern vor Ort an den Informationstafeln
sowie in den Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben kostenlos zur Verfügung.
Gute Informationen zur umweltfreundlichen Erreichbarkeit sollen dazu
beitragen, dass zukünftig mehr Tourengeher ihr Auto zu Hause stehen lassen und
ihre Tour mit „Öffis“ durchführen.
Flyer Skitourenlenkung Obernbergtal (Scan)
Der ÖAV, die ÖBf AG, der Naturpark Karwendel und der DAV haben zum Schutz des Jungwaldes und Erhalt des Schutzwaldes gemeinschaftlich eine Skitourenlenkung am Schönalmjoch im Naturpark Karwendel umgesetzt. Sämtliche Maßnahmen setzen auf die Freiwilligkeit und das Verantwortungsbewusstsein der Tourengeher und zeigen bereits sichtbare Erfolge im Gelände. Es ist ein Best-Practice der Besucherlenkung und steht für ein gutes Mit- und Nebeneinander der verschiedenen Interessengruppen im Naturraum.
Ausführliche Informationen zum Projekt unter www.karwendel.org
Nähere Information zu diesem Projekt finden Sie unter www.bergwelt-miteinander.at/winter/ski-snowboardtouren/lokale-projekte/sellrain
Nähere Information zu diesem Projekt finden Sie unter www.bergwelt-miteinander.at/winter/ski-snowboardtouren/lokale-projekte/villgratental
Nimm Rücksicht auf Wald und Wild
Schitourengehen findet seit Jahren immer mehr Anhänger. So schön und erlebnisreich das Tourengehen in unberührter Winterlandschaft auch ist, so sollte beim Ausüben dieser Sportart Verständnis und Rücksicht für den Wald und das Wild immer ein Begleiter sein.
Wild
Das Gebiet rund um die Melang Almen ist weithin bekannt für seine herrlichen Schitouren. Doch diese Gebirgslandschaft ist zugleich auch bevorzugter Lebensraum für unsere heimischen Wildtiere, wie Gams-, Reh-, Rot- und Steinwild, sowie Schnee-, Birk- und Auerhuhn.
Sie sind in den Wintermonaten besonders schutzbedürftig und benötigen in dieser Zeit genügend Nahrung und ungestörte Rückzugsgebiete. Um unbeschadet durch den Winter zu kommen, schränken die Tiere ihre Aktivitäten auf das Notwendigste ein. Beunruhigte Wildtiere verbrauchen bei der Flucht bis zu zehnmal mehr Energie als im Ruhezustand. Bei häufigen Störungen kann es dadurch nicht nur zu einer Schwächung des Wildes kommen, sondern auch verstärkt zu Verbiss- und Schälschäden an den Bäumen.
Gams und Steinwild finden ihren geeigneten Lebensraum oberhalb der Waldgrenze. Wird gerade das Gamswild häufig gestört, weicht es in tiefergelegene Waldzonen aus und verursacht dort Verbissschäden an den Jungbäumen.
Wald
Der Zirben- und Fichten-Schutzwald schützt im Wattental vor Lawinen, Steinschlag und Muren. Ein junges Bäumchen benötigt in diesen Höhenlagen mindestens 30 Jahre bis es in diesem Wald eine wirksame Schutzfunktion übernehmen kann. Durch Schikanten verursachte Schäden am Jungwald können in späteren Jahren den Verlust der Schutzfunktion unseres Bergwaldes bedeuten.
Die Skitour auf das Seehorn - ab dem Parkplatz Waltmühlsäge - wird an schönen Wintertagen extrem stark begangen.
Im
Zuge der Überarbeitung der Bayerischen Alpenvereins-Karten mit
Empfehlungen für Skitouren und Schneeschuhtouren (BY-Karten) wurden auf
dieser Skitour insbesondere im Waldbereich Lenkungsmaßnahmen gesetzt:
Im
Waldbereich stehen größere Teile in Verjüngung (Ziel: Bergmischwald),
an der Schäden zu vermeiden sind. Zusätzlich sind an der Waldgrenze sehr
gute Raufußhuhnbiotope (v.a. für Auer- und Birkwild). Diese Arten sind
äußerst sensibel und störungsempfindlich. Um eine stabile Population zu
erhalten, sind auch hier Maßnahmen notwendig.
Begehungen und
Befahrungen der in der Karte rot gezeichneten Bereiche sollten im Winter
aus Rücksicht auf Wald und Wild möglichst vermieden werden.
Die
Bayerischen Saalforste, als größter Grundbesitzer im Gebiet, waren an
einer Umsetzung der Lenkungsmaßnahmen sehr interessiert.
Auf Initiative des Vorarlberger Bergführerverbandes, Montafon Tourismus und des Naturschutzvereins Verwall-Klostertaler Bergwälder wurden im Sommer 2017 erstmals Grundeigentümer, Bewirtschafter und Nutzergruppen zu Gesprächen eingeladen, um das Thema Wintersport abseits der Pisten und Wege gemeinsam in Angriff zu nehmen. In mehreren Arbeitsgruppen wurden konkrete Lösungen für ausgewählte Gebiete ausgearbeitet und eine Lenkungsgruppe eingerichtet.
Naturverträglicher Wintersport im Montafon
Skitouren, Variantenabfahrten und Schneeschuhwandern erfreuen sich
zunehmender Beliebtheit. Immer mehr Menschen suchen in der Natur Ruhe
und Entspannung. Die Freude an der körperlichen Betätigung und das
Erlebnis in einer wunderbaren Umgebung stehen dabei im Mittelpunkt.
Um aber allen Lebensraumpartner*innen und Lebensraumansprüchen gerecht zu werden, wurden für besonders empfindliche Gebiete Routenempfehlungen in Zusammenarbeit mit Wildbiolog*innen, Jäger*innen, Grundbesitzer*innen, dem ÖAV und dem DAV erarbeitet und ausgeschildert.
mehr Infos hier
Im Rahmen des Projektes "Natur bewusst erleben" wurde eine Übersichtskarte gestaltet, auf der alle Schutz- und Schongebiete auf einen Blick ersichtlich sind. Diese Zonen sind mit Informationen zu Verhaltensempfehlungen und in einigen Fällen mit zeitweiligen Betretungsverboten zum Schutze der Fauna und Flora verbunden. Über die digitale Karte von Outdooractive.com kann auf diese Infos zugegriffen werden.
Die beiden markierten Skitourenrouten wurden als reine Aufstiegsrouten definiert und gekennzeichnet. Die Abfahrt soll ausschließlich über die Skipiste der Hornspitzlifte erfolgen.
ACHTUNG! Die Skitour "Kornbrand" weist in Natura einen geänderten Routenverlauf auf. Bitte Informationen vor Ort einholen. Weitere Infos folgen.