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Gemeinsam statt einsam

Wie durch deine aktive Beteiligung das Vereinsleben lebendiger wird.

Unser aktives Vereinsleben im Alpenverein findet in den Sektionen direkt bei den Mitgliedern vor Ort statt. Damit es ein ebenso lebendiges, buntes und freudvolles Miteinander wird, wie es bei der gelungenen Jugendarbeit im Beitrag der Sektion Hohe Munde der Fall ist, bedarf es einer kompetenten Gruppenleitung. Und aktiver Mitglieder.

Ein Beitrag von Ingo Stefan | veröffentlicht im Bergauf Magazin 01.2021

Gemeinsame Ziele zu setzen und diese zu erreichen fällt leichter, ist freudvoller und ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor des Alpenvereins. (Foto: H. Düringer)zoom

Am Ende des Tages geht es darum, gemeinsam einen lässigen Tag zu verbringen.

Vielfach genügt ein Funke und er entfacht mühelos eine große innere Freude an der gemeinschaftlichen Gestaltung. (Foto: AV-Sektion Hohe Munde)zoom
Gegenseitige Unterstützung beim Bouldern. (Foto: AV-Sektion Hohe Munde)zoom

Ein kurzer Beitrag der Sektion Hohe Munde

Vorbereitungen, Spielideen und einen Rucksack vollgepackt mit Dingen, die man für dieses oder jenes Spiel verwenden könnte. Einen ungefähren Tagesablauf haben wir uns ebenfalls ausgemalt: Zuerst ein Kennenlernspiel, dann ein Spiel zum Aufwärmen, Knotenkunde, Klettern, Jause, wieder Spiele, Klettern, Lagerfeuer… ein guter Plan. Oder?

Mit dieser Einstellung sind wir hochmotiviert zu unserem ersten Kletterausflug mit zehn Kindern gestartet. Wir fuhren ins Ötztal. Packten die Rucksäcke aus und erklärten ganz aufgeregt unsere erste Spielidee. Die war ganz cool. Haben die Kinder auch gemocht, ungefähr 2 Minuten lang, oder war‘s kürzer? Dann kamen schon die ersten eigenen Vorschläge und das Aufwärmprogramm wurde bunt. Das war der Anfang von einem wirklich lässigen Tag. Schon bald haben wir gemerkt, dass nicht alles nach Plan abläuft. Dass nicht alle Ziele, die man sich für den Tag gesetzt hat, durchführbar sind und stattdessen etwas Anderes wichtig ist: sich selber zurücknehmen, den Kindern einen Freiraum zulassen und damit die Möglichkeit, den Tag mitzugestalten. Damit schaffen wir ein ganz anderes Gruppengefühl, schenken ihnen Vertrauen und geben ihnen das Gefühl, ein wichtiger Teil des Ganzen zu sein. Ein Rahmenprogramm sollte man sich schon überlegt haben, aber weder auf die Reihenfolge noch die einzelnen Programmpunkte fixiert sein. Spontanität und Gleichgewicht sind zwei wichtige Aspekte dabei.

Seit dem Tag in Ötztal sind unsere gemeinsamen Kletterausflüge oder Schneeschuh-Wanderungen ganz auf dem Gedanken der Partizipation aufgebaut. Auch das haben wir gar nicht so geplant, aber zum Glück durften wir es von den Kids lernen. Es geht bei uns weder um Leistung noch ein starres Programm, sondern darum, gemeinsam einen coolen Tag zu verbringen, an dem die Kinder ihre Fertigkeiten entwickeln, miteinander und voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen und motivieren. Wir sind da, um diese Fähigkeiten zu fördern und sorgen dafür, dass jedes Kind den Raum für seine Geschichte bekommt. Wir lassen die Kids einfach sein wie sie sind und trauen ihnen Vieles zu, lassen sie Sachen ausprobieren, ob das beim Klettern oder am Lagerfeuer ist. Am Ende bleibt uns ein gemeinsames Erlebnis, ein Geben und Nehmen. 

Und genau deshalb machen wir es! Wir sehen es als ein Geschenk, diese Dynamiken in unserer Jugendgruppe zu beobachten und die Kinder auf einem Stück ihres Weges zu begleiten. Es sind auch wertvolle Erfahrungen für unsere eigene Entwicklung. Sich selbst ein Stück zurückzunehmen, schafft Raum für neue Möglichkeiten.

Anna Repple und Joanna Kornacki sind Jugendteamleiterinnen der Sektion Hohe Munde und freuen sich über motivierte junge Menschen, die Lust haben sich in ihrem Jugendteam zu engagieren.

Ehrenamtliches Führungsverständnis

Unsere Sektionen werden zur Masse von ehrenamtlich engagierten Menschen geführt, die das Vereinsleben durch ihre energiereiche, ideenreiche und erfahrungsreiche Arbeit im Hintergrund und auf Bergtouren überhaupt erst ermöglichen. Diese ehrenamtliche Sektionsarbeit gelingt im überwiegenden Maß erfolgreich. Und das hat vielfältige Gründe. Ein wesentlicher Grund ist dabei die partizipative Grundhaltung unserer Gruppenleiter, die das aktive Mitgestalten der teilnehmenden Menschen an Sektionsaktivitäten ermöglichen und dazu animieren, sich selbst aktiv einzubringen. So sperrig wie der Begriff Partizipation auch ist, so wirkungsvoll ist dessen Idee in der Umsetzung. Wie das gelingt?

Partizipatives Handeln ist etwas Graduelles, Mehrschichtiges und kann in unterschiedlicher Intensität in der Sektionsarbeit eingesetzt werden. Aus der Forschung ist das Stufenmodell der Partizipation nach Wright et. al. (2010) bekannt, welches in neun aufeinander aufbauenden Stufen sehr klar differenziert und in vier Ebenen gegliedert ist (siehe Abbildung 1). Wie in dem zuvor ersichtlichen Praxisbericht einer Jugendgruppe der Alpenverein Sektion Hohe Munde bereits klar heraussticht, ist die Beteiligung und Miteinbeziehung auch bereits – oder gerade – bei unseren jüngsten Bergfex’n möglich. Menschen jeden Alters in Entscheidungsprozesse mit einzubinden fördert und intensiviert die Beziehung zwischen der Gruppenleitung und den Teilnehmenden nachhaltig, da die Kommunikation zwischen ihnen erhöht wird. Und wie heißt‘s so schön: Beim red’n kommen d‘ Leit z’amm!

Abb. 1: Das Stufenmodell der Partizipation nach Wright, von Unger, Block (2010)zoom
Abb. 1: Das Stufenmodell der Partizipation nach Wright, von Unger, Block (2010)

Aktiv werden

Wenn sich die Gespräche dabei gezielt über die Gestaltung des aktuellen Berg- oder Naturerlebnisses handelt, kann auch unterwegs auf die Erwartungen, Wünsche und Ziele der Gruppenmitglieder eingegangen werden. Insbesondere in der Kinder- und Jugendarbeit im Alpenverein ist dies bereits ein bewährter Standard unseres Leitungsverständnisses. In der Alpenvereinsjugend steht das „begleiten“ von Menschen im Zentrum unseres Wirkens und ermöglicht so „Tage draußen“ auf Augenhöhe. Dasselbe Vorgehen klappt auch bestens bei Erwachsenen. Durch die aktive Einbeziehung der Teilnehmenden in die Programmgestaltung der Sektion, setzen diese sich selbst intensiv damit auseinandersetzen, was sie wann wie gerne unternehmen möchten. So wird unausweichlich ein für die Sektionsmitglieder attraktives Programm von der Planung weg geschaffen. Aus den Teilnehmenden werden so aus passiven Konsumenten aktive Mitgestalter des Sektionslebens. Durch die Berücksichtigung ihrer eigenen Gedanken und Ideen wird automatisch die Zustimmung und die Verbindlichkeit erhöht, was sich unweigerlich in einer Erhöhung der Zugehörigkeit zur Sektionsgruppe ausdrückt: sie gehen nicht mit einer Gruppe am Berg, sie sind die Gruppe!

Gemeinsamkeit leben

Beeindruckend dabei ist, dass die Angebote durch die partizipative Haltung im Grunde genommen ganz einfach mit offenen Gesprächen umzusetzen sind und so unmittelbar beziehungsfördernd wirken. Damit vereinfacht sich die ehrenamtliche Arbeit deutlich, da nicht alles alleine ersonnen, erarbeitet und entschieden werden muss. Und dass sich aktive Beteiligen an den Ideen und Entscheidungen als Gruppenmitglied ermöglicht ihnen mehr jener schönen Bergabenteuer, die sie sich von einer geselligen Alpenvereinssektion erhoffen. Idealer geht es nicht! Und so ist bereits der erste Schritt getan, um auch selbst in der eigenen Sektion ehrenamtlich aktiv zu werden. So wird durch die partizipative Gestaltung unserer Alpenvereinstouren auch der Kreislauf zum ehrenamtlichen Engagement eröffnet und gefördert. Damit können die persönlichen Vorstellungen zu einem idealen Verein selbst eingebracht und umgesetzt werden. Ein Verein lebt schlussendlich von aktiven, engagierten Mitgliedern, die sich in die Gemeinschaft einbringen. Die Möglichkeit der aktiven Mitgestaltung bietet damit die beste Basis für freudvolle „Wege ins Freie“.

Ehrenamt im Verein. (Foto: Alpenverein)zoom
Ehrenamt im Alpenverein. (Foto: Alpenverein)zoom
 

Dipl.-Ing. Ingo Stefan, MSc ist risk’n’fun Trainer, Referent bei Erlebnis-Berg-Kursen, Alpen-verein Coach, Leiter des Lehrgangs Alpinpädagogik, sowie Outdoor-Trainer bei den Alpen-vereins Schulprogrammen

 
 
 
 

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