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Den gemeinsamen Weg finden

Ingrid Zarfl ist Wegereferentin in der Kärntner Sektion Wolfsberg und für ein 340 km langes Wegenetz verantwortlich. Sie setzt sich für den Naturschutz ein, bringt Gemütlichkeit in das neue Koralpenhaus und ist bei allem, was sie tut, eindeutig eine Teamplayerin. 

Ein Interview von Joanna Kornacki | veröffentlicht im Bergauf Magazin 03-2021.

Ingrid Zarfl, Wegereferentin der Sektion Wolfsberg. (Foto: H. Flößholzer)
Ingrid Zarfl, Wegereferentin der Sektion Wolfsberg. (Foto: H. Flößholzer)

Die ehrenamtliche Wegereferentin Ingrid im Gespräch

Bergauf: Ingrid, was hat dich zum Alpenverein geführt? 

Ingrid Zarfl: Ich war schon immer eine Naturliebhaberin und viel am Berg unterwegs. Irgendwann habe ich die geführten Kräuterwanderungen von Ing. Hugo Gutschi für den Alpenverein Wolfsberg entdeckt und mich ihnen einige Male angeschlossen. Bei diesen Touren habe ich das erste Mal Blumen und Steine unter der Lupe betrachtet. Für mich hat sich damals eine Wunderwelt eröffnet. Seitdem bin ich mit ganz anderen Augen in der Natur unterwegs und mit einem anderen Bewusstsein. Dafür bin ich Hugo bis heute dankbar!

Heute bist du Wegereferentin und trägst damit zum Erhalt der alpinen Infrastruktur und des Naturraumes bei. Warum ist diese Aufgabe so wichtig? 

Generationen vor uns haben damit begonnen, die Almen zu erschließen, und jetzt liegt es an uns, diese Wege für die nächste Generation zu erhalten. Würde sich niemand darum kümmern, gingen sehr bald wunderschöne Wege verloren, und wir hätten nur noch Forst- und Asphaltstraßen zum Wandern. Es ist eine sehr abwechslungsreiche und interessante Aufgabe, die mit einem guten Team auch richtig Spaß macht.

Erzähle uns etwas über das Team.

Unterstützt werde ich im Wesentlichen von zwei Seiten. Einerseits von meinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand – lauter Menschen mit sehr vielen Talenten. Dazu kommt unser sehr guter Zusammenhalt bei sämtlichen Arbeiten. Wir sind ein tolles Vorstandsteam, auf das ich sehr stolz bin! Und ganz wichtig sind natürlich meine 25 Wegewartinnen und Wegewarte, die zum Teil schon seit Jahrzehnten ihre Wege pflegen. Wird einem „Seniorwegewart“ die Aufgabe einmal zu schwer, versuche ich ihn mit einem jüngeren Helfer zu unterstützen, der wiederum vom erfahrenen Wegewart unter die Fittiche genommen wird. Das funktioniert sehr gut! Es ist nicht selbstverständlich, Leute zur Verfügung zu haben, die zuverlässig einen Weg betreuen. Ich schätze daher meine Helferinnen und Helfer sehr! 

Neuerrichtung Rastplatz Martinikogel mit Alpenvereinsmitgliedern der Sektion Wolfsberg. (Foto: H. Flößholzer)zoom
Ingrid Zarfl bei der Wegemarkierung am Weg 560A von Wolfsberg im Lavanttal auf die Koralpe. (Foto: H. Flößholzer)zoom
 

Welche Voraussetzungen sollte eine Wegereferentin oder ein Wegereferent mitbringen?

Zeit, etwas Lebenserfahrung und Gelassenheit. Als Wegereferentin hat man immer wieder mit Behörden, Land- und Forstwirten und mit verschiedenen Vereinen zu tun. Da braucht man Geduld und Verständnis für die vielen unterschiedlichen Anliegen. Ich sehe meine Helferinnen und Helfer und mich als wichtige Bindeglieder zwischen Grundstücksbesitzerinnen und Besuchern. Das Interesse an der Bewegung und Erholung in den Bergen hat stark zugenommen, was vermehrt zu Konflikten führt. Hier bedarf es noch sehr viel an Aufklärung und Struktur!

Was sollten deine Wegebetreuerinnen und -betreuer können?

Neben dem Umgang mit Werkzeugen wie Säge, Baumschere, Motorsense, Farbe und Pinsel wird der Einsatz von GPS-Geräten immer wichtiger. Wir haben dafür einige erfahrene Wegewartinnen und -warte, die bei Bedarf gerne bei den ersten Schritten behilflich sind.

Nutzt ihr das Ausbildungsangebot des Alpenvereins?

Ja, ich habe dieses Angebot schon einige Male mit ein paar meiner Wegebetreuenden in Anspruch genommen. Die Ausbildung ist eine sehr wertvolle Ergänzung für unsere Arbeit. Auch der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus ganz Österreich ist immer wieder sehr interessant!

Wie findest du junge Menschen für die Wegebetreuung?

Das ist ganz unterschiedlich. Zum Teil sind es die Kinder von bereits jahrelang tätigen Wegewartinnen und Wegewarten, zum Teil sind die Leute selber an mich herangetreten, weil sie einen Ausgleich zu ihrem Job gesucht haben. Besonders freue ich mich über eine junge Familie, die vor einiger Zeit zu mir gekommen ist und die jetzt einen Weg als Familienprojekt betreut. Gemeinsam ziehen sie mit Farbe und Pinsel los und binden so bereits ihre drei Kinder in die Wegerhaltung ein.

Talblick. (Foto: Ingrid Zarfl)

Wie viel deiner Zeit steckt in der ehrenamtlichen Tätigkeit?

Ich telefoniere jede Woche einmal in Zusammenhang mit dem Alpenverein, sei es mit dem Obmann, einem meiner Wegewarte oder einer Grundstücksbesitzerin. Allerdings zähle ich dabei keine Stunden oder Minuten und wenn ich unterwegs bin, auch keine Kilometer. Die Aufgabe lässt sich gut mit meinen Hobbys verbinden. Ich bin viel und gern in der Natur unterwegs, dabei schaue ich mir gleichzeitig einen Weg oder eine Beschilderung an oder ich treffe mich vor Ort mit dem Grundstücksbesitzer. Etwas mehr Zeit habe ich für die Neuauflage des Lavanttaler Höhenweges eingebracht. Dafür haben wir jetzt auch etwas ganz Besonderes!

Was sind deine Beweggründe für die ehrenamtliche Tätigkeit?

Was mich an meiner Arbeit so fasziniert, ist die Vielfalt. Es ist wie ein Mosaik, das am Ende ein Bild ergibt. Es funktioniert aber nur, weil wir im Team arbeiten, alleine würde ich es nicht schaffen. Das zeigt sich ganz deutlich an unserem Großprojekt, dem Ersatzbau des Koralpenhauses. Unser Alt-Obmann Benno Schober hat nie daran gezweifelt, dass dieser Standort wichtig ist und erhalten werden muss. Er hat uns nicht nur finanziell sehr großzügig unterstützt, er hat auch immer wieder ein gutes Wort für uns in Innsbruck eingelegt. Mit Menschen wie Benno und meinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand wird mir klar, dass man etwas bewegen kann. Und mir ist es wichtig, dass ich meine Zeit für etwas Sinnvolles zur Verfügung stelle. Außerdem lerne ich ständig dazu und freue mich über jedes gelöste Problem. Ich bin Teil einer Gruppe, die sich aus Überzeugung für etwas Positives einsetzt. Das ist ein schönes Gefühl!

Warum hast du dich für das Projekt Koralpenhaus so stark engagiert?

Ein Blick in unsere Chronik hat genügt, um zu erkennen, dass wir ein Schutzhaus mit einer über 140-jährigen Tradition nicht einfach aufgeben dürfen. Für mich bedeutet eine Hütte vor allem Sicherheit, Schutz und Geselligkeit. Wir genießen dies auch auf den Hütten anderer Sektionen, das soll bei uns auf der Koralpe auch bald wieder möglich sein. Und es ist etwas ganz Besonderes, so hautnah beim Bau einer Schutzhütte dabei sein zu dürfen. Als die ersten Teile vom neuen Holzhaus angeliefert wurden, war das für mich ein sehr emotionaler Moment. Mein persönliches Anliegen bei diesem Projekt ist es, einen Bogen vom alten zum neuen Schutzhaus zu spannen. Dies gelingt mir hoffentlich durch die Rettung des alten Kachelofens und einiger historischer Bilder.

Wie kann man mehr Frauen für die Funktion einer Wegewartin motivieren?

Durch einen Bericht im Bergauf, der hoffentlich gezeigt hat, wie wichtig unser Einsatz ist und dass man dabei auch mal Spaß haben kann.

Koralpenhaus. (Foto: Ingrid Zarfl)

Du möchtest als Wegereferent*in oder Wegewart*in für deine Sektion unterwegs sein?

Du möchtest dich ehrenamtlich im Naturschutz, in der Alpenvereinsjugend, im Alpinteam oder vielen anderen Tätigkeitsfeldern deiner Sektion engagieren? Wir freuen uns auf dich!

Der einfachste Weg zur ehrenamtlichen Arbeit im Alpenverein ist über die Sektion in deiner Nähe oder du kontaktierst uns unter: ehrenamt@alpenverein.at

Weitre Infos zum Ehrenamt findest du hier: www.alpenverein.at/ehrenamt

 
 
 
 

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