Die Familie der Bergsteigerdörfer freut sich über Zuwachs
[6.5.2019] Seit Anfang Mai gibt es ein neues Mitglied im erlesenen Kreise der Bergsteigerdörfer: Das Gschnitztal in Tirol. In Trins fand gestern die offizielle Beitrittsfeier statt, der Präsident des Österreichischen Alpenvereins Andreas Ermacora und die Tiroler Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe waren mit dabei. „Menschen, die Ruhe, Natur und einen sanften Tourismus wollen, werden das im Gschnitztal finden“, sagt Ermacora, der in der Philosophie der Bergsteigerdörfer einen Kontrapunkt zum Massentourismus sieht.
Das Gschnitztal ist ein westliches Seitental des Wipptales und liegt in den Stubaier Alpen, am Fuße des Habichts (3.277 m), der Feuersteine (3.267 m) und der Tribulaune (3.097 m). Das Tal ist geprägt durch das gleichzeitige Vorkommen von Kalk, Kristallin, Urgestein und Dolomit, welches die Basis für eine ungewöhnlich große botanische Artenvielfalt darstellt. Das Gschnitztal ist im Osten flankiert von sanften Bergen, welche westwärts immer höher und schroffer werden und viele Dreitausender am Talschluss vereinen.
Die Dörfer Trins und Gschnitz liegen sonnig zwischen 1.214 m und 1.242 m über dem Meeresspiegel. Der Gschnitzbach fließt von seiner Quelle am Lautersee durch das von der Eiszeit geprägte und flache U-Tal bis zu seiner Mündung in die Sill bei Steinach und legt dabei ca. 20 km zurück. Ein überwiegender Teil der Gemeindegebiete ist Teil der Landschaftsschutzgebiete Serles-Habicht-Zuckerhütl (Gesamtfläche 180 km²) und Nösslachjoch-Tribulaune (Gesamtfläche 92 km²), in denen auch Natura-2000-Flächen und besonders schützenswerte Landschaftsteile ausgewiesen sind.
Wandern
Als Ausgangspunkt für sieben Dreitausender bietet das Gschnitztal mit seinem majestätischen Talschluss die besten Voraussetzungen für Bergsteiger. Das neue Bergsteigerdorf kann man getrost als das „Tal der Berghütten“ bezeichnen, denn man kann man von Trins oder Gschnitz aus insgesamt sechs alpine Schutzhütten erwandern (Trunahütte, Gschnitzer Tribulaunhütte, Bremer Hütte, Innsbrucker Hütte, Padasterjochhaus und Blaser Hütte).
Klettersteig
Sehr beliebt ist auch derer talnahe Klettersteig St. Magdalena. Er startet in einem Übungsgelände für Klettersteiggeher und Bergwanderer, der sogenannten Alpine Safety Area (ASA). Hier können auf einer Länge von ca. 100 Metern fünf Klettersteigvarianten in den Schwierigkeitsstufen A bis E getestet werden. Danach führen alle Varianten zusammen, von wo aus der Steig im Schwierigkeitsgrad B/C zum Ziel führt: dem Wallfahrtskirchlein St. Magdalena mit angebauter Jausenstation (Gesamtlänge: 500 m, 270 Höhenmeter).
Mountainbiken
Vier ausgewiesene Mountainbikerouten runden das Bergsportangebot ab, einen Bikeverleih (Mountain- und E-Mountainbikes) gibt es in Steinach am Eingang des Gschnitztals sowie in einigen Bergsteigerdorf-Partnerbetrieben in Trins.
Wintersport
Im Winter punktet das Gschnitztal vor allem mit seinem Langlaufangebot. Seit 1984 wurde der Gschnitztal-Loipe ohne Unterbrechung das Loipengütesiegel des Landes Tirol verliehen. Sowohl Skater als auch klassische Läufer finden insgesamt 38 km bestens gepflegte Loipen vor, die ohne Gebühr zu benützen sind. Ein geräumter, 6,5 km langer Winterwanderweg verläuft am Talboden, in unberührter Naturlandschaft von Trins bis nach Gschnitz. Für Schneeschuhwanderer und Skitourengeher gibt es ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten, die idyllische Winterlandschaft aktiv zu erkunden.
Mehr Informationen zum Gschnitztal und den anderen Bergsteigerdörfern gibt es auf bergsteigerdoerfer.org.
Bergsteigerdörfer sind vorbildhafte regionale Entwicklungskerne im nachhaltigen Alpintourismus mit einer entsprechenden Tradition. Sie garantieren ein hochwertiges Tourismusangebot für Bergsteiger und Bergwanderer, weisen eine exzellente Landschafts- und Umweltqualität auf und engagieren sich für die Bewahrung der örtlichen Kultur- und Naturwerte. Als alpine Kompetenzzentren setzen Bergsteigerdörfer auf Eigenverantwortung, Fähigkeit und Souveränität sowie umweltkundiges und verantwortungsvolles Verhalten ihrer Gäste am Berg.
Diese Vorbildwirkung der Bergsteigerdörfer erstreckt sich auch auf das aktive Bemühen, das Ziel der nachhaltigen Entwicklung im Alpenraum zu verwirklichen. Die Förderung und Weiterentwicklung der Bergsteigerdörfer steht im Einklang mit den Durchführungsprotokollen der Alpenkonvention.
Mehr Informationen gibt es auf bergsteigerdoerfer.org.