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Vielfalt angetroffen - ORF-Korrespondentin erinnert sich (Vielfalt angetroffen)

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Vielfalt angetroffen - ORF-Korrespondentin erinnert sich

Raffaela Schaidreiter berichtet als ORF-Korrespondentin aus Brüssel. In ihrer Studienzeit hat sie am Medienprojekt P.U.L.S. der Alpenvereinsjugend teilgenommen. Luis Töchterle, der damalige Leiter der Alpenvereinsjugend fragt nach wichtigen Markierungen an ihrem Karriereweg und kramt mit ihr in Erinnerungen.

Ein Interview von Raffaela Schaidreiter & Luis Töchterle | veröffentlicht im Bergauf Magazin 05.2020

Mit Kameramann Kurt Lindner vom ORF Salzburg im Iran (2015). (Foto: ORF)
Mit Kameramann Kurt Lindner vom ORF Salzburg im Iran (2015). (Foto: ORF)

Luis Töchterle: Hallo Raffi, als erstes wollen wir natürlich wissen, dass du ohne das P.U.L.S.-Projekt nie und nimmer das geworden wärst, was du heute bist?

Raffaela Schaidreiter: Was ganz sicher stimmt ist, dass ich ohne das P.U.L.S.-Projekt und den Film, den ich dafür 2005 über die Umweltbaustellen des Alpenvereins gedreht habe, viele
schöne Erfahrungen und Bekanntschaften nicht gemacht hätte.

War für dich der jeweils nächste Schritt immer recht klar, oder gab es knifflige Entscheidungen?

Die kniffligste Entscheidung musste ich nach meiner Studienzeit treffen. Ich konnte zuvor Journalismus und Forstwirtschaft verknüpfen, habe Praktika mal da und mal dort gemacht und in beide Welten geschnuppert. Das war bereichernd und hat mich sehr geprägt. Ich habe danach versucht, eine Dissertation an der BOKU anzugehen, und gleichzeitig im ORF Landesstudio zu arbeiten. Das war aber zeitbedingt unmöglich, und ich habe mich für den ORF entschieden. Ich habe es nie bereut, obwohl mich mein geplantes Dissertationsthema, die Forstgenetik, nach wie vor interessiert und ich über neue wissenschaftliche Ergebnisse gerne nachlese. Ich kann auch über das Leben von Borkenkäfern genauso leidenschaftlich diskutieren wie über außenpolitische Herausforderungen der EU. Das Wissen aus dem Forstwirtschaftsstudium, vor allem über Energie-, Klima- oder Umweltpolitik, kann ich auch bestens für meine Arbeit als Journalistin gebrauchen. 

Reportage über Aufräumarbeiten nach Windwurf im Pongau (2014). (Foto: ORF)
Reportage über Aufräumarbeiten nach Windwurf im Pongau (2014). (Foto: ORF)

Was waren die besonders wichtigen Ereignisse, Glücksfälle, Rückschläge?

Ich habe 2013 als Redakteurin im ORF Salzburg begonnen, mit dem Ziel, irgendwann einmal ORF-Korrespondentin in Brüssel zu sein. Rückblickend ist mir das viel schneller gelungen, als ich gedacht hätte. An der Arbeit in Brüssel finde ich spannend, dass hier EU-Politik und österreichische Innenpolitik zusammenfließen. Denn was die Handelnden in Brüssel entscheiden, hat unweigerlich Folgen für das Leben der Menschen in Österreich.

Wie schaut „Tagesroutine“ bei dir aus?

Routine kommt in Brüssel kaum auf. Das Tagesgeschehen ist vielfältig. Wir produzieren Beiträge für viele ORF-Sendungen in Radio und TV. Die Hauptsendezeit des Radios ist die Früh, Primetime des Fernsehens ist der Abend. Dadurch können Arbeitstage auch sehr lange werden, wenn wir EU-Korrespondenten uns zum Beispiel live in den Nachrichtensendungen an das Publikum wenden, um aktuelle Ereignisse zu analysieren und einzuordnen. Dazu kommen Dienstreisen in das EU-Parlament nach Straßburg oder zu Ministertreffen nach Luxemburg, oder in das jeweilige EU-Vorsitzland. Wegen Corona sind diese Reisen momentan sehr rar. Es haben sich auch viele Interviews und Pressekonferenzen in das Internet verlagert. Ein Umstand, der unsere Arbeit als Journalist*innen auch einschränkt, weil es schwieriger ist, unmittelbare, schnelle Fragen zu stellen.

Machst du deine Beiträge eher auf Bestellung, oder kommen sie auf deine Initiative zustande?

Sowohl als auch. Wir beobachten und gestalten Berichte über Ereignisse, die festgelegt sind. Wenn etwa die EU-Kommission neue Gesetzesvorschläge präsentiert, oder wenn sich die 27 Landwirtschaftsminister*innen über neue Förderregeln für Bauern austauschen. Dazu kommen Produktionen, die wir selbst organisieren. Ich war beispielsweise kürzlich in einem belgischen Zementwerk. Dort wird versucht, umweltschädliches CO2 während der Zementproduktion einzufangen und zu speichern. Ich bin zufällig während einer anderen Recherche auf diese Fabrik gestoßen. Die Versuche dort werden allerdings auch mit EU-Fördergeld finanziert, denn der Green Deal der EU soll dazu beitragen, die Industrie umweltfreundlicher zu machen.

Was möchtest du in Zukunft noch gerne tun?

Die Arbeit als EU-Korrespondentin in Brüssel macht mir sehr viel Freude, weshalb ich mir zurzeit gar nichts anderes vorstellen kann. Doch sollte der Moment einmal kommen, dann bietet der ORF noch viele Herausforderungen, egal ob in Landesstudios, in Redaktionen in Wien oder in anderen Korrespondentenbüros.

Wie oft kommst du noch nach Hause, wie schauen solche Besuche aus?

Ich komme mindestens einmal im Sommer und einmal im Winter in den Pongau. Und dann heißt es ,auffi muas I‘. Im Winter mit Fellen und Ski, im Sommer mit Bergschuhen. Meine Schwester und ich gehen sehr gerne mit unserem Vater in die Berge. Und wenn er einmal keine Zeit dafür hat, dann liegt das nicht selten am Alpenverein. Er ist ÖAV-Obmann in unserer Heimatgemeinde und als solcher sehr engagiert und gefragt.

Kurz vor einem live Einstieg im Ceausescu Palast in Bukarest (2019). (Foto: ORF)
Kurz vor einem live Einstieg im Ceausescu Palast in Bukarest (2019). (Foto: ORF)

Beim PULS-Projekt hast du einen Film zu einer Umweltbaustelle gemacht, den wir bei der Jahreshauptversammlung gezeigt haben. Ist Filmen weiterhin ein wichtiges Thema für dich?

Nur mehr indirekt. Die Interviews führe ich, aber die Bilder für unsere Fernsehbeiträge drehen professionelle Kameraleute. Aber bei diesen Dreharbeiten bin ich natürlich dabei und muss mitdenken und mitentscheiden, wie wir ein Thema bildlich aufbereiten können und wie ich Inhalte am besten transportiere, damit Bild und Text am Ende zusammenpassen.

Ich muss noch immer lachen, wenn ich daran denke, wie du mich mit einem Fake-Präsentationsfilm aufs Eis geführt hast. Haben solche Späße bei allem Ernst unserer Zeit noch immer ihren Platz?

Ich muss auch schmunzeln, wenn ich daran denke. Ich habe für dich eine Witz-Version gebastelt, mit verwackelten Bildern und Heavy-Metal-Musik. Ich hätte damit gerechnet, du wärst entsetzt oder würdest den Schwindel sofort erkennen. Aber du warst sehr gefasst und hast nur zaghaft gemeint: Ja, interessant geworden! Ich glaube aber, du warst sehr erleichtert, als ich gestanden habe, dass es nur eine Witz-Version war und die richtige Version deutlich seriöser ausfällt. Und ja, solche Späße müssen auch weiterhin Platz und Zeit finden. Nur live auf Sendung sollten sie nicht passieren.

Wie schaust du heute auf dieses Projekt zurück? Was würdest du (als Anbieter und als Teilnehmerin) anders machen, weglassen, hinzufügen?

Es ist schon 15 Jahre her, aber ich kann mich noch an die Drehtage erinnern. Ich habe mehrere Umweltbaustellen besucht und Vielfalt angetroffen, die sich gut in dem kurzen Film hat darstellen lassen. Das betrifft die Vielfalt der Arbeitsprojekte, Vielfalt der Teilnehmer*innen aber auch die Vielfalt der Expert*innen, die mitgewirkt haben. Das P.U.L.S. Medienprojekt hatte damals eigentlich zum Ziel, ein Gefühl für Presse- und Medienarbeit zu bekommen. Ich habe es aber sehr geschätzt, dass ihr offen gewesen seid für meinen Vorschlag, eben den angesprochenen Film zu machen.

Ganz lieben Dank und weiterhin viel Freude!

Vielen Dank, Luis! Auch dir alles Gute!


Bild vor dem EU Ratsgebäude in Brüssel. (Foto: ORF)
Bild vor dem EU Ratsgebäude in Brüssel. (Foto: ORF)

Raffaela Schaidreiter ist seit 2013 Mitarbeiterin des ORF. Sie hat Forstwirtschaft an der BOKU Wien und an der ETH Zürich studiert, sowie Theater- Film und Medienwissenschaften an der Uni Wien

P.U.L.S.-Pressepraktikum

Als Teilnehmer*in an einer Umweltbaustelle oder an einem Bergwaldprojekt kannst du erste Erfahrungen im Bereich Pressearbeit machen und praktisch erlernen. Während des gesamten Praktikums steht dir ein Coach unterstützend zur Seite. Für den Abschluss gibt es ein Zertifikat des Umweltministeriums und einen Ausbildungsgutschein der Alpenverein-Akademie. Weitere Informationen unter www.alpenverein-akademie.at.

Mehr zum Praktikum hier: Pressepraktikum

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