[24.01.2018] Die Zeitschrift bergundsteigen wird gemeinsam von
ÖAV, DAV, AVS und SAC herausgegeben und erscheint viermal im Jahr.
Die Winterausgabe 2018/19 ist voll gepackt mit Informationen aus dem weltweit größten Kongress zum Thema Schnee- und Lawinenkunde (ISSW). Zusätzlich geht das aktuelle bergundsteigen auf die Seiltechnik bei anspruchsvollen Alpintouren ein.
Chefredakteur Peter Plattner zum Inhalt der aktuellen Ausgabe:
Als einmalige Gelegenheit in der Karriere eines jeden Lawinenmenschen nennt der Lawinendynamiker J.T. Fischer die Möglichkeit, an der Organisation und Gestaltung des ISSW 2018 mitgewirkt zu haben. Dieser International Snow Science Workshop, die weltweit größte Veranstaltung zu dem Thema, fand bisher alle zwei Jahre abwechselnd in Kanada und den USA statt. Nach zwei Probeläufen in Europa, 2009 in Davos und 2013 in Grenoble, gastierte er vom 7. bis 12. Oktober 2018 erstmals im regulären Rhythmus in Europa, und zwar in Innsbruck.
Und weil die bergundsteigen-Redaktion auch dort zuhause ist, unser Stammautor Christoph Mitterer und sein Kumpel Herr Fischer im Programmkomitee waren, wir gerade mit dem bergundsteigen-blog starten wollten und an der ISSW ohnehin kein Weg vorbeiführt, hat das Eine das Andere ergeben … Letztendlich waren Walter Würtl und Georg Rothwangel von unserer Print- und Riki Daurer von unserer Online-Redaktion die ganze Zeit vor Ort und haben intensiv auf unserem Blog berichtet. Nachzulesen und -sehen auf www.bergundsteigen.blog.
Nun wird in jedem Bergsport-Bereich ja gerne die Kluft zwischen den Schreibtisch-Theoretikern und den Outdoor-Praktikern
kultiviert, auch wenn es um das Lawinenthema geht. Wer jemals bei einem
ISSW war, wurde eines Besseren belehrt: es stellt sich nämlich schnell
heraus, dass die allermeisten Forscherinnen und Autoren von
wissenschaftlichen Publikationen mindestens ebenso gerne powdern wie wir
und zig Tage auf den Skiern im Gelände verbringen. Vor allem aber sind
sie extrem entspannt, wenn es um ihre oder andere neue Erkenntnisse
geht, auch wenn diese kontrovers gesehen werden. Es wird gerne
diskutiert und gestritten, aber mit offenen Karten und nur in der Sache,
wobei die mit den besseren Argumenten gewinnt.
Schade, dass sich im Gegensatz zu Nordamerika kaum "Profis aus der Praxis" die Zeit für einen Besuch genommen haben. Sie hätten nicht nur die neuesten Erkenntnisse der Schnee- und Lawinenforschung mitgenommen, sondern gesehen, wie Experten miteinander an einer Sache arbeiten und sich austauschen, ohne dass persönliche Befindlichkeiten und mangelndes Selbstvertrauen im Weg stehen.
Wie auch immer war es naheliegend, die Chance zu nutzen und für diese bergundsteigen-Winterausgabe die besten, wichtigsten und für uns relevantesten Themen vom ISSW abzudrucken und so haben an der Ausgabe #105 insgesamt 30 AutorInnen aus sieben Ländern mitgearbeitet:
Und damit es nicht nur um Lawinen geht, haben wir die engagierte Arbeit von den Picos-Guides Florian König und Arne Bergau zur Seiltechnik auf anspruchsvollen Alpintouren abzudrucken dürfen – eine perfekte Vorbereitung für die kommenden (Ski-)Hochtouren.
Viel Freude beim Lesen und schöne Tage im Gebirg,
Peter Plattner, Chefredakteur
Alle Beiträge, weitere Leseproben und Abo-Möglichkeit unter www.bergundsteigen.at bzw. www.bergundsteigen.blog
Nach einem Jahr sind die bergundsteigen-Artikel im Archiv übrigens alle frei (also auch ohne Abo) zugänglich.
Atmender Gletscher? Faszinierender Zeitraffer von einem Forschungsteam der Uni Innsbruck, das sich mit dem Leben im Eis befasst und auch in der aktuellen Ausgabe von bergundsteigen mit einem Artikel vertreten ist (siehe PDF unten).
"In diesem Projekt beobachten wir, wie sich die Gletscheroberflächen über den Sommer verdunkeln und wieviel von dieser Verdunkelung durch die Anwesenheit von Mikroorganismen verursacht wird. Die Alpen sind da komplett unerforscht. Wir wissen mehr über das Grönlandeis als über unsere alpinen Gletscher."
Zitat und Video von Klemens Weisleitner, www.blackice.blog
Bilder aus der aktuellen bergundsteigen-Ausgabe.