[11.08.2020] Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer luden den Österreichischen Alpenverein und andere Vertreterinnen und Vertreter des Verbandes alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) zu einer gemeinsamen Wanderung in die steirische Hinteralm inmitten der Mürzsteger Alpen. Zentrale Gesprächsthemen waren u.a. die Bedeutung des Wanderns in naturnaher Berglandschaft, der Wert der Wegefreiheit sowie die Bergsportausübung und Hüttenbewirtschaftung in Zeiten von Corona. Auch über die Herausforderungen der Instandhaltung alpiner Infrastruktur - besonders der Wanderwege - in Zusammenhang mit der Klimakrise wurde gesprochen.
Die alpinen Vereine berichteten dem Bundespräsidenten, dass heuer die Hütten im ganzen Land sehr gut besucht sind. Man hat sich intensiv auf die Wander- und Hüttensaison inmitten von Corona vorbereitet und ist nun gut aufgestellt. Mittels gemeinsamer Informationskampagnen haben die Vereine erfolgreich ihre Empfehlungen für die Bergsportausübung sowie für Hüttenaufenthalte in Zeiten von Corona an Freizeitsportler kommuniziert.
„Die Möglichkeit in der wunderbaren Natur Österreichs wandern zu können, ist etwas ganz Wichtiges. Als Schirmherr der alpinen Vereine war es mir ein großes Anliegen, gerade auch in der derzeit schwierigen Situation mich mit den alpinen Vereinen auszutauschen und mich über deren aktuelle Herausforderungen zu informieren. Und wo geht das besser als bei einer gemeinsamen Wanderung.“
Bundespräsident Alexander Van der Bellen
Als zentrales Anliegen sprachen die alpinen Vereine bei der Wanderung die Bedeutung der Wegefreiheit an. Alle Menschen sollten das Recht auf Naturgenuss in den Bergen haben.
Die Gruppe war sich einig, dass das Wandern in naturnaher Berglandschaft eine enorme Bedeutung hat. Schließlich wirkt es sich nachgewiesenermaßen positiv auf die psychische und physische Gesundheit aus und steigert die Lebensqualität.
„Die Wegefreiheit ist ein unantastbares Allgemeingut. Durch aktuelle Wegsperren in Österreich ist dieses jedoch in Gefahr. Die alpinen Vereine werden für dieses Gut vehement einstehen, allen voran der Alpenverein und die Naturfreunde mit knapp 599.000 beziehungsweise 160.000 Mitgliedern.“
Gerald Dunkel-Schwarzenberger, VAVÖ-Präsident und Vizepräsident des Österreichischen Alpenvereins
Gesprochen wurde auch über die jüngsten Vorkommnisse zwischen Almbesuchern und Weidetieren. Laut VAVÖ-Präsident waren einige schwerwiegende Unfälle in den letzten Jahren Resultat von Begegnungen zwischen Mutterkühen und Wanderern. Schwarzenberger regte deshalb beim letzten Almgipfel in Wien an Informationen zum Verhalten auf heimischen Almflächen mit Mutterkuh-Herden für Wanderer, insbesondere mit Hund, zu veröffentlichen.
Naturliebhabern in den Bergen brauchen eine gut funktionierende alpine Infrastruktur. Diese werde von ehrenamtlichen Wegewarten in den Vereinen sichergestellt. Günter Abraham, VAVÖ-Vizepräsident, betont, dass „die ehrenamtliche Tätigkeit der alpinen Vereine durch die Klimakrise vor noch größere Herausforderungen gestellt wird und nur unter größten Bemühungen gestemmt werden kann.“ Zahlreiche Wege hätten demnach auf Grund des auftauenden Permafrostes bereits verlegt oder aufgelassen werden müssen. Die Wegewarte haben mit größeren Steinschlagaktivitäten zu tun.
Die Umfrage zum Vertrauensindex, wo Alpenverein und Naturfreunde die ersten beiden Plätze einnehmen, freute auch den Schirmherren der alpinen Vereine, Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
„Es war ein sehr guter Gedankenaustausch bei einer wunderschönen gemeinsamen Wanderung. Ich danke den alpinen Vereinen sehr, auch in Zeiten von Corona das Wandern in den Bergen und das Übernachten auf Hütten so sicher wie möglich zu machen. Herzlichen Dank auch für die Erhaltung der Wanderinfrastruktur, die letztlich allen Menschen, die das Wandern lieben, zugutekommt“, betonte der Bundespräsident. Und der VAVÖ dankte dem Bundespräsidenten stellvertretend für die zuständigen Ministerien für die staatlichen Förderungen und den guten Austausch.
Quelle: Presseaussendung Präsidentschaftskanzlei
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