29.06.2018 - 30.06.2018
Zu Fuß vom Pinzgau über den Krimmler Tauern nach Südtirol. Entlang der Fluchtroute von tausenden Juden erinnern Wanderer aus Österreich, Israel und Exilländern am 29./30 Juni an eine Zeit, in der Europa von Vertreibung und Flucht geprägt waren. Themen, die heute wieder sehr aktuell sind.
Ort:
Krimml
Kosten/Leistungen:
Details:
Seit 2007 ruft der Salzburger Verein Alpine Peace Crossing (APC) mit seiner jährlichen Überquerung der österreichisch-italienischen Grenze am Krimmler Tauern einen in Vergessenheit geratenen Exodus in Erinnerung: weit über hunderttausend Juden wollten 1946/7 von Osten kommend durch Österreich an die Mittelmeerküste gelangen; 5000 von ihnen mussten den beschwerlichen und gefährlichen Weg über den Pass nehmen.
Warum vollzieht APC diese Flucht jedes Jahr nach?
„Zum einen bedeutet es den Menschen, die damals über die Berge flüchten mussten, enorm viel, dass sie dieses Trauma heute aufarbeiten können, indem sie von Freunden und Familie begleitet die Strecke als freie Menschen gehen können“, erklärt Mag. Petra Navara, Generalsekretärin des Vereins für Sozial- und Flüchtlingshilfe, APC. „Zum anderen schlagen wir die Brücke in die Gegenwart. Wir haben gelernt: Flucht bedeutet Trauma, Existenzangst, Ausgrenzung, … Wir sollten Menschen auf der Flucht die Hand reichen. Immer.“
Erich Cerny, Bürgermeister von Krimml, wird am 29. Juni den Krimmler Friedensdialog eröffnen: „In dieser Welt gibt es Raum für alle. Es liegt an uns, wie wir das Miteinander in unserem Dorf und auf der Welt und gestalten.“ Letztes Jahr hat Cerny Bundespräsident Alexander Van der Bellen und den Schriftsteller Ilja Trojanow in Krimml empfangen; auch heuer sind wieder anerkannte Persönlichkeiten zum Friedensdialog geladen: Prof. Anton Pelinka (Uni Ibk, Budapest), Alexandra Föderl-Schmid (Suddeutsche Zeitung), Najem Wali (Autor), Manuela Ertl (Train of Hope) und Irene Brickner (Der Standard).
Die Wanderung über den Krimmler Tauern startet am 30. Juni um 07:00 Uhr vom Krimmler Tauernhaus nach Kasern in Südtirol.
Begleitend zur Wanderung interpretiert das Ensemble von Teatro Caprile die Geschehnisse aus 1947 – eine emotional wie intellektuell extrem aufwühlende Inszenierung (drei Vorstellungen „Geschlossene Grenzen – Gefährliche Flucht“ zw. 28. – 30.6.).
Anmeldung unter http://alpinepeacecrossing.org/friedenswanderung/anmeldung-friedenswanderung-2018/
Für Rückfragen:
Petra Navara, 0667 612 06 889, pn@alpinepeacecrossing.org
Petra Lemberger, 6564 7239-0 , p.lemberger@krimml.at